Wer eine Big Shot sein eigen nennen darf, hat sicherlich schon mal darüber nachgedacht, ob die Anschaffung weiterer Platten Sinn macht. Vor allem wo doch im neuen Katalog (Seite 194) für einige Stanzformen ausdrücklich die Präzisionsplatte mindestens empfohlen, wenn nicht sogar als erforderlich angegeben wird. Und jetzt gibt es auch noch eine neue Grundplatte (Seite 190).
Für diejenigen, die noch keine Big Shot haben, hier eine kurze Erklärung (alle anderen lesen bitte beim nächsten Absatz weiter): Ein Leben ohne Big Shot ist möglich, aber es entgeht einem jede Menge Spaß. Die BigShot funktioniert ähnlich wie eine Nudelmaschine, wobei Stanzformen aus Metall und Papier mit Hilfe von Walzen so dicht miteinander vernudelt werden, dass am Ende Motive aus dem Papier ausgenudelt äh ausgestanzt werden. Man kann auch sagen: schneidest Du noch aus oder nudelst Du schon?
Bisher wurde die Big Shot mit der so genannten Multipurpose Plattform ausgeliefert:
Seit dem 1. Juni 2016 wird die Big Shot mit der neuen Big Shot Grundplatte ausgeliefert, die auch einzeln (nach)bestellt werden kann.
Ich persönlich fand es immer etwas lästig, die zwei Laschen der Multipurpose Plattform passend umzuklappen. Auch konnte ich mir nie merken, welche Lasche für welchen Zweck gedacht war. Und zum guten Schluss wurde die Plattform, wenn die Laschen aufgeklappt sind, beim Durchnudeln deutlich länger und je nach Platzangebot konnte das bei mir auf dem Basteltisch schon mal zu Problemen führen (weil natürlich wieder alles voll steht mit Bastelkram und ich dann wieder umräumen musste, um die Plattform komplett durchzudrehen). Jetzt besteht die neue Grundplatte aus zwei Einzelplatten, die - je nach Bedarf - übereinander (zum Stanzen) oder nur die große Platte (zum Prägen) verwendet wird. Die Bilder auf beiden Platten sind auch so eindeutig, dass ich mich nicht mehr fragen muss, ob Übereinander oder nicht.
Mir sind beide Plattformen auch schon runter gefallen. Die neue Grundplatte hat das ohne große Macken schadlos überstanden, während mir bei der Multipurpose Plattform hinten am Gelenk für die Laschen Teile dabei abgebrochen sind.
Zwischenfazit: Die neue Grundplatte ist deutlich praktischer. Und die Stanz- und Präge-Ergebnisse unterscheiden sich bei mir nicht großartig. Eines sollte man dazu wissen: Jede Big Shot ist ein klitzekleines bisschen anders. Und meine "Forschungsergebnisse" müssen nicht 100%ig auf andere Big Shots passen.
Zusätzlich gibt es dann auch noch die oben schon erwähnte Präzisionsplatte und auch noch die Magnetplatte. Gaaaanz wichtig: Präzisionsplatte niemals mit der Magnetplatte kombinieren! Die Präzisionsplatte haftet wegen ihres Stahlkerns zwar super auf der Magnetplatte, aber a) erfüllt die Kombi dann nicht mehr den Zweck "Magnet" (dazu gleich mehr) und b) können damit die Walzen der Big Shot dauerhaft beschädigt werden.
Wie der Name schon sagt, ist die Magnetplatte magnetisch.
Super praktisch für alle Stanzformen, die passende Stempel ausstanzen: Motiv stempeln, Framelit drüber legen und ausrichten. Wegen des Magnets in der Magnetplatte bleibt die Stanzform an Ort und Stelle und beim Durchnudeln durch die Big Shot verrutscht nichts mehr. Das funktioniert allerdings nur dann super prima, wenn die durchsichtigen Stanzplatten nicht mega verbogen sind.
Hat man keine Magnetplattform, kann man sich behelfen, in dem man die Stanzform mit Hilfe von PostIt auf dem Gestempelten fixiert.
Ich habe jeweils drei unterschiedliche Stanzformen mit den drei Plattformen ausgestanzt. Grundsätzlich sind Framelits problemloser auszustanzen, als Thinlits. Framelits - von englisch "Frame" = Rahmen - sind die Formen, wo in der Mitte relativ viel Luft ist. Z.B. offener Kreis. Thinlits dagegen sind die filigranen und detailreichen Formen, wie z.B. detailreiche Blüten.
Achtung! In vielen Stanzformpaketen sind beide Formen enthalten. Also z.B. Blüten als Framelits (innen nichts, nur der Rahmen der Blüte) und als Thinlits (auch das Innere der Blüte ist mehr oder weniger viel durchlöchert).
Kaufempfehlung: Die Magnetplattform liegt in Sachen Stanzergebnis vorn (alle Formen habe ich jeweils nur einmal durch die Big Shot gedreht):
Das Ergebnis wird besser, wenn man nicht nur einmal durchnudelt, sondern ggf. zwei oder mehrmal.
Jetzt zur Präzisionsplatte.
Die wird also NICHT auf die Magnetplatte gelegt, sondern auf die Grundplatte (oder die Multipurpose Plattform). Die Ergebnisse sind in meinem Fall einen kleinen Tucken besser, als mit der Magnetplattform. In meinem Fall lassen sich aber auch die mit "Präzisionsplatte erforderlich" gekennzeichneten Stanzformen gut mit der Magnetplatte ausstanzen.
Fazit: Wer Stempel und passende Framelits kombinieren will, kommt an der Magnetplatte auf Dauer nicht vorbei. Wer damit gute Ergebnisse auch bei Thinlits erzielt - alles gut. Allen anderen würde ich zusätzlich zur Präzisionsplatte raten.